Claudius-Schätze – nach 250 Jahren wieder in Wandsbek!
Eine Ausstellung zu Matthias Claudius und seinen Werken im
QUARREE Hamburg-Wandsbek
Die Eröffnung ist am Donnerstag, 20. März 2025 um 15.00 Uhr (zu sehen täglich während der Öffnungszeiten des QUARREE im Untergeschoss Q2)
Vor 250 Jahren (1771-1775) war Matthias Claudius Redakteur der Zeitung Der Wandsbecker Bothe (zu jener Zeit noch mit „ck“ geschrieben) und machte damit den kleinen Ort Wandsbek zum „berühmtesten Marktflecken Deutschlands“.
Jetzt sind die Schätze wieder zurück! Neben einer informativen Tafelausstellung zum Leben und Werk des Wandsbeker Boten sind Originalausgaben u. a. des achtteiligen ASMUS omnia sua secum portans (erschienen von 1774-1812) und Ausgaben anderer Werke des Dichters, der mit dem „Abendlied“ (Der Mond ist aufgegangen) das bekannteste deutsche Volkslied schuf, zu sehen.
Dank der finanziellen Unterstützung des Bezirkssamts Wandsbek konnte die Claudius-Gesellschaft e. V. vor Kurzem insgesamt 18 antiquarische Bücher und zwei Autographe erwerben. Eine Auswahl davon werden erstmals im Rahmen einer Ausstellung zum 285. Geburtstag und 210. Todestag von Matthias Claudius im Wandsbeker Einkaufszentrum QUARREE den interessierten Besuchern präsentiert. Zu sehen ist u. a. auch ein bislang in Privatbesitz befindliches Ölbild der Hamburger Künstlerin Friederike Leisching (1767-1846), die zahlreiche Porträts der Familie Claudius schuf. Es stammt aus dem Jahr 1806 und zeigt die Tochter Caroline (1774-1821), die mit dem Buchhändler und Verleger Friedrich Perthes (1772-1843) verheiratet war. Perthes gilt als eine der markantesten Verlegerpersönlichkeiten der Goethe-Zeit.
Zudem wird am Dienstag, 8. April 2025 (16.00 Uhr) RA Michael Pommerening, der die Ausstellung initiiert und zusammengestellt hat, einen Vortrag mit dem Titel "Claudius – viel mehr als das Abendlied" vor der Ausstellungsfläche halten.
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg - Bezirksamt Wandsbek
Offener Gesprächskreis in Hamburg-Wandsbek am
Dienstag, 29. April 2025 um 19.00 Uhr
im Gemeindehaus der Christuskirche Wandsbek (Schlossstr. 78, 22041 Hamburg) Der Eintritt ist frei. Über eine Getränke-spende freuen wir uns.
Referent: Jürgen Wehrs (Stellv. Vorsitzender der Claudius-Gesellschaft e. V.)
„‘Ich hab da’ n Büchel geschrieben‘ – Matthias Claudius und seine sämtlichen Werke“
Schon im Alter von 35 Jahren begann Matthias Claudius, in Wandsbek seine „sämtlichen Werke“ herauszugeben. Er tat das auf eigene Initiative und auf eigenes Risiko und zunächst ohne einen Verlag. Der Versuch gelang, und es folgten im Laufe des dichterischen Lebens noch sechs weitere Bände dieser sämtlichen Werke, die er unter dem Namen seines Alter Egos „Asmus“ herausgab, mit dem er sich inzwischen als „Wandsbecker Bothe“ einen Namen gemacht hatte. Insgesamt wurden daraus acht Teile in sieben Bänden.
Die Claudius-Gesellschaft konnte jetzt diese sämtlichen Werke in ihren Erstauflagen aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert für ihr Archiv, das derzeit einen Bestand von ca. 1.800 Büchern hat, mit der Unterstützung durch Sondermittel des Bezirksamtes Wandsbek erwerben. Damit ist ein besonderer Schatz der Literaturgeschichte nach Wandsbek zurückgekehrt.
Der „Treffpunkt: Matthias Claudius“ möchte diese Erwerbung der Öffentlichkeit vorstellen. Dabei wird Jürgen Wehrs, stellvertretender Vorsitzender der Claudius-Gesellschaft, über die verlegerischen Aktivitäten und Erfahrungen des Wandsbeker Dichters referieren.
Samstag, 31. Mai 2025 um 15.00 Uhr
Die Elbe – Grenzlinie und Transportweg, Naturgewalten und Erinnerungen von Dresden bis Cuxhaven“
im KUlTORHAUS am Eichtalpark in Hamburg-Wandsbek (Ahrensburger Straße 14, 22041 Hamburg, Bus 9, Station Eichtalstraße) / Der Eintritt ist frei - über eine Spende an das KULTORHAUS freuen wir uns!
Ein literarischer Vortrag durch die Jahrhunderte mit Texten und Gedichten von Barthold Heinrich Brockes, Matthias Claudius, Friedrich Hagedorn, Heinrich Heine, Wolfgang Borchert, Hans Erich Nossack, Ulla Hahn u. v. a.
Vortrag/Moderation: Erle Bessert M.A. (Vorsitzende der Claudius-Gesellschaft e. V.)
Nach „Hamburg liest Borchert“ und „Hamburg liest verbrannte Literatur“ findet in diesem Jahr das Festival „Hamburg liest die Elbe“ statt, an der auch erstmals die Claudius-Gesellschaft teilnimmt.
Matthias Claudius, wenngleich nicht in Hamburg oder gar an der Elbe, sondern in Reinfeld heute Schleswig-Holstein geboren, lebte die meiste Zeit seines Lebens in Wandsbek, zu jener Zeit noch ein kleines Dorf vor den Toren Hamburgs. Hier wird er zu Beginn des Jahres 1771 Redakteur bei der neuen Zeitung „Der Wandsbecker Bothe“.
Claudius sammelte dabei die Berichte von Korrespondenten ein und bearbeitete sie redaktionell. Und es gibt eine vierte Seite zumeist unter der Rubrik „Gelehrte Sachen“, was heute dem Feuilleton entspricht. Dafür wirbt Claudius auch direkt Texte bei prominenten Schriftstellerkollegen ein, wie u. a. von Johann Wolfgang von Goethe, um hier nur den Bekanntesten zu nennen. Doch der Wandsbecker Bothe (zu jener Zeit noch mit "ck" und "th" geschrieben) ist nicht nur eine Zeitung, er wird zu Claudius Markenzeichen: „Im Botendienst findet er seine Berufung“.
Zwar hat Claudius die Elbe nur sehr selten erwähnt und sie selbst auch nicht literarisch verarbeitet, doch haben wir - hoffentlich - ganz im Sinne des Wandsbeker Boten für diesen Nachmittag Texte anderer Schriftsteller/innen redaktionell ausgesucht und zu einem kleinen literarischen Streifzug durch die Jahrhunderte zusammenfügt.
In Kooperation mit den Freunden des Eichtalparks e. V., Hamburg-Wandsbek
Die Veranstaltung findet statt
im Rahmen des Festivals
Im Februar 2020 hatte die Claudius-Gesellschaft e.V. erstmals zu einem offenen literarischen Gesprächskreis eingeladen. Die Idee war und ist, in regelmäßigen Treffen Texte von Matthias Claudius (1740-1815), der als „Wandsbeker Bote“ zu den bedeutenden Schriftstellern unserer literarischen Tradition zählt, zu besprechen und sie zu ihrem kultur-geschichtlichen Umfeld, aber auch zu Themen und Texten der Gegenwart in Beziehung zu setzen. Die Gesprächsrunden werden jeweils mit einem kurzen impulsgebenden Einführungsvortrag von ca. 20-30 Minuten eröffnet, an den sich ein Gedankenaustausch in zwangloser Atmosphäre anschließt. Da die Claudius-Gesellschaft nicht über eigenen Veranstaltungsraum verfügt, werden wir zu Gast bei anderen Wandsbeker Institutionen sein.
Für Getränke ist jeweils gesorgt, der Eintritt ist stets frei.
Das erste Treffen – die Auftaktveranstaltung – war dem „Abendlied“ von Matthias Claudius gewidmet und fand am Dienstag, 11. Februar 2020 (19.00 Uhr) im kleinen Gemeindesaal der Christus-Kirche in Hamburg-Wandsbek statt, an dem Ort, an dem auch vor 50 Jahren (18. März 1970) die Gründungsversammlung der nun mehr überregionalen agierenden literarischen Gesellschaft erfolgte.
Viele kennen es, nur die wenigsten verbinden das „Abendlied“ (Der Mond ist aufgegangen / Die goldnen Sternlein prangen / Am Himmel hell und klar) mit dem Namen Claudius, obgleich es mit einem der bekanntesten Gedichtanfänge der deutschsprachigen Lyrik beginnt und beim Lesen sofort eine Melodie wachruft, die vielen seit ihrer Kindheit vertraut ist. Heute noch ist das "Abendlied" vor allem in der Vertonung von Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800), von dem ebenfalls das Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“ stammt, geläufig. Mit der Melodie von Schulz erhielt das „Abendlied“ einen festen Platz im deutschen Liedrepertoire. Insgesamt gibt es jedoch mehr als 70 Vertonungen.
Die letzten zwei Jahrhunderte hindurch hat das Lied, das als Gedicht geschrieben und zugleich als Lied angelegt war, seine Stellung als beliebtestes christliches Volkslied behauptet. Doch was hat dieses Lied unter den anderen nicht unbedeutenden Abendliedern so besonders gemacht und es sogar an die Spitze der Volkslieder gehoben? Wie hat es sich nach anfänglicher Kritik an Form und Inhalt dann doch in seiner ursprünglichen Gestalt durchsetzen und auch anderen Künstlern Inspirationsquelle sein können? Um diese und andere Aspekte handelte das zum gemeinsamen Gespräch anregende Referat von Jürgen Wehrs mit dem Titel „Unverwüstlich: Das Abendlied von Matthias Claudius“.
Bedingt durch die weltweite Corona-Pandemie fand der 2. Treffpunkt erst im Juni 2022 statt.
Zum 80. Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Herrn Dr. Reinhard Görisch ist im Spätsommer 2021 eine Sonderausgabe der Jahresschriften der Claudius-Gesellschaft im Verlag Stamp Media erschienen. Im Auftrag der Claudius-Gesellschaft haben die Herausgeber Prof. Dr. Lutz Hagestedt und Dr. Stephan Lesker zusammen mit dem Jubilar "Beiträge zu Matthias Claudius und andere ´gelehrte Sachen´" ausgewählt. Wie die Jahresschriften ist auch die Sonderausgabe im Buchhandel erhältlich.
Lange haben 31 Bücher von und über Matthias Claudius einen Dornröschenschlaf in der Bücherhalle Wandsbek (in Hamburg) gehalten. Die Bände seinerzeit gestiftet von Nachfahren der Familie Claudius stammen zum Teil sogar aus dem Jahre 1797.
Die bücherhalleneigenen Bände führten bislang ein Nischendasein in dem für das Publikum nicht zugänglichen Regalen der Bücherhalle und stehen nun im Claudius-Archiv wieder für Forschungszwecke zur Verfügung.
Anlässlich des Doppeljubiläums (275. Geburtstag / 200. Todestag) schuf der Künstler Armin Mueller-Stahl 2015 eine Porträtzeichnung von Matthias Claudius, von der
eine Lithographie (Auflage 80, Preis € 280,00) erstellt wurde. Unsere Mitglieder konnten die Lithographie zu einem Vorzugspreis von € 240,00 käuflich erwerben. Weitere Informationen zu den Arbeiten von Armin Mueller-Stahl finden Sie beim Kunsthaus Lübeck.